Ein neu errichtetes Sortierzentrum des niederländischen EURODIS-Partners PostNL dient ab sofort als Zentralumschlag für alle EURODIS-Sendungen nach und aus den Niederlanden.
„Durch die neue Anlage steigt sowohl die Kapazität als auch die Umschlaggeschwindigkeit der niederländischen Im- und Exporte“, sagt Christian Knoblich. Er ist Geschäftsführer der EURODIS GmbH, Weinheim, die das in 36 europäischen Ländern aktive internationale Transportnetz für Waren in Paketen und auf Paletten steuert. „Das Hub in Nieuwegein zeichnet sich durch ein neues Betriebskonzept und innovative Prozesse aus, die den Umschlag deutlich beschleunigen. Außerdem liegt das Hub näher an unserem internationalen Hub in Köln, in dem alle niederländischen Sendungen konsolidiert werden.“
Um die Effizienz des Hubs zu maximieren, wurde die 9.400 Quadratmeter große Umschlaganlage in drei Hallen aufgeteilt. Der erste Teil dient als reiner Paketumschlag. Etwa sechs Meter über dem Hallenboden läuft hier ein Hochleistungssorter, der pro Stunde bis zu 8.500 Pakete sortiert. Der Platz unter dem Sortierband wird für bereits in Corletten gepackte Pakete genutzt, die von hier für den Weitertransport zum richtigen Lkw-Tor geschoben werden. Der zweite Hallenteil dient ausschließlich dem Cross Docking. Hier werden Pakete direkt von einem Lkw auf einen anderen umgeladen. Der dritte Hallenteil auf 1.400 Quadratmetern Fläche dient dem Umschlag temperaturgeführter Sendungen und von Fracht. Hier werden alle EURODIS-Sendungen bearbeitet.
Alle Teile einer Sendung werden auf einmal zugestellt
„PostNL stellt sicher, dass ein EURODIS-Empfänger alle Packstücke seiner Sendung in einer Zustellung erhält“, ergänzt Knoblich. Weil EURODIS ein Spezialist für Kombifracht ist, können Sendungen aus verschiedenen Packstücken bestehen: Pakete, Paletten und sogar Gefahrgut ohne die bei Paketdiensten übliche Mengenbeschränkung (Limited Quantity, LQ). Im Frachtbereich von Nieuwegein werden die meisten Import-Sendungen auf Lkw verladen, die sie direkt zum Empfänger bringen. Nur Sendungen an sehr weit entfernt liegende Adressen fahren erst zu dem Zustelldepot, das für die jeweilige Region die Verteilung übernimmt. „Entscheidend für die gesteigerte Leistungsfähigkeit des Hub ist neben der hochmodernen Sortiertechnik vor allem das Konzept, die Sortierung nach unterschiedlichen Güterströmen in drei Zonen einzuteilen, in denen parallel gearbeitet wird und zwischen denen Sendungen verschoben werden können. So macht es die kompakte Anlage in Nieuwegein auch möglich, dass reine Paketsendungen, die kein Gefahrgut enthalten, sehr schnell aus dem Frachtbereich auf den Paketsorter geführt werden. Dann übernimmt das Paketnetz von PostNL die Zustellung.“ Durch das Logistikzentrum wurden in der Region rund 450 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Anlage hat mehr als 40 Tore für Lkw und 48 Tore für Verteilerfahrzeuge.
Mehr Kapazität für das Netz von PostNL
Die Niederlande erleben seit Jahren einen Paketboom mit zweistelligen Wachstumsraten. 2016 hat allein PostNL beispielsweise 177 Million Pakete transportiert, 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Das neue Paket- und Sortierzentrum in Nieuwegein steigert die Kapazität von PostNL sowohl im klassischen Paketmarkt wie auch bei sperrigen Sendungen. Das ist wichtig, weil immer mehr Verbraucher Artikel wie Gartenmöbel bestellen, die für herkömmliche Paketsortiermaschinen zu groß sind.
“Die Investition in unsere Paket- und Logistikinfrastruktur ist unsere Antwort auf das Wachstum im E-Commerce“, sagt Sipke Spoelstra, PostNL-Direktor für Logistiklösungen. “Von Nieuwegein aus können wir einen Großteil der Niederlande direkt erreichen und Pakete an Privatempfänger wie an Firmen, Großhändler, Krankenhäuser oder Apotheken zustellen.”
Etwa 450 Menschen arbeiten im neuen Hub in Nieuwegein, das als Zentralumschlag für alle EURODIS-Sendungen nach und aus den Niederlanden dient.
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